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Gehalt verhandeln - Die Basics

Egal ob es Deine erste Gehaltsverhandlung überhaupt ist oder Du schon ein paar Erfahrungen sammeln konntest - dieser Artikel erklärt, wie Gehaltsgespräche ablaufen und wie Du Dich darauf vorbereiten kannst. Wie so oft im Leben gilt auch bei diesem Thema: Gute Vorbereitung ist der halbe Erfolg!

Nur wenn Du weißt, was Dich in etwa erwartet kannst Du Dich entsprechend vorbereiten und entspannt in die Verhandlung gehen. Kommt Dir bekannt vor?

Viele Berufsanfänger fühlen sich bei solchen Gesprächen in die aufregende und manchmal unangenehme Bewerbungssituation zurückversetzt - und liegen damit gar nicht so falsch.

 

Tatsächlich geht es in Gehaltsgesprächen ähnlich wie bei der Bewerbung darum, Dich und Deine Leistung gut zu verkaufen.

Aber wie?

Wie läuft ein Gehaltsgespräch ab?

Der organisatorische Ablauf ist in verschiedenen Unternehmen immer ein bisschen anders, es kann also sein, dass es  Unterschiede zum Ablauf bei Deinem Arbeitgeber gibt, im Prinzip ähneln sich aber die meisten Gehaltsgespräche:

  • Wer kann überhaupt sein Gehalt verhandeln? Wer verhandelt mit wem?
    Wer in einem Beruf mit Tarifvertrag oder im Staatsdienst arbeitet, verhandelt gar nicht selbst, sondern wird aufgrund von Erfahrung und Stellenbeschreibung in festgelegte "Gehaltsklassen" einsortiert. Viele Angestellte sind aber nicht an solche Tarife gebunden, sondern haben bei der Einstellung ein individuelles Gehalt mit dem Arbeitgeber vereinbart. Oft durfte man als Bewerber seine Gehaltsvorstellung angeben und bekam dann ein Angebot vom neuen Arbeitgeber. Wenn das Gehalt später angepasst wird, spricht man meistens mit dem direkten Vorgesetzten, manchmal auch mit der Personalabteilung über das Gehalt.

  • Wie oft finden Gehaltsgespräche statt? 
    Das unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen, bei manchen gibt es feste Termine, z.B. einmal im Jahr, zu denen alle Mitarbeiter solche Gespräche führen. Bei anderen hängt der Termin vom Datum der Einstellung ab oder es gibt sogar gar keine festen Regeln dazu. Auf jeden Fall solltest Du zunächst herausfinden, welche Regeln bei Dir im Unternehmen gelten und wie oft solche Gespräche dort stattfinden.
  • Wie "sicher" ist meine Gehaltserhöhung?
    Eine Garantie gibt es auf jeden Fall nicht (außer natürlich es ist in irgendeiner Form vertraglich so festgehalten). Gerade wenn es keine festgelegten Zeitpunkte für solche Gespräche gibt und man selbst die Initiative ergriffen hat, ist nicht sicher, dass es klappt. Selbst wenn sich Chef und Mitarbeiter einig sind, dass die Leistung hervorragend war, kann es zum Beispiel sein, dass es dem Unternehmen wirtschaftlich nicht so gut geht oder das Budget für Gehälter bereits ausgereizt ist. Unternehmen müssen wie Privatpersonen auch ihre Ausgaben im Blick behalten und sollten nicht langfristig mehr Geld ausgeben, als verdient wird.
  • Was kann ich tun, um meine Chancen zu verbessern?
    Es geht im Endeffekt darum sich und seine Leistung gut zu verkaufen. Du solltest aber auf jeden Fall vermeiden, "leere Phrasen zu dreschen", stattdessen sind Fakten und gute Argumente gefragt. Stell Dir vor, Du versuchst ein teures Auto zu verkaufen: Du kannst Das Auto in den schönsten Farben umschreiben und loben, am Ende wird der Kunde aber seine Kaufentscheidung für so ein teures Produkt zu einem großen Teil auf Basis von Fakten treffen. Wie viel PS, welcher Kraftstoffverbrauch, welche Abgaswerte, welche Sicherheitssysteme bietet das Gefährt? Das Auto ist Deine Arbeitsleistung, und Du bist der Verkäufer, der dem Kunden - Deinem Vorgesetzten - die Fakten präsentiert. Schreib eine Liste mit Deinen Achievements, Erfolgen und Situationen, in denen Du Lob erhalten oder eine schwierige Situation erfolgreich gemeistert hast und nimm sie mit ins Gespräch als Spickzettel. Am besten legst Du Dir dauerhaft ein kleines Notizbuch an Deinen Büroschreibtisch und notierst Dir solche Achievements immer gleich. Da die Gespräche oft nur einmal im Jahr oder noch seltener stattfinden, hat man sonst die weiter zurückliegenden Themen schon wieder vergessen und lenkt damit das Gespräch automatisch auf die jüngere Vergangenheit - wenn es dann gerade nur "okay" im Job lief, verpasst Du die Chance, an die weiter zurück liegenden Erfolge zu erinnern.

  • Was sollte ich noch beachten? 
    Wer gerade die erste Wohnung eingerichtet hat oder dabei ist, eine Familie zu gründen, hat höhere Ausgaben. Solche Gründe sollten aber immer erst nach der eigenen Leistung kommen. Denn so sehr sich ein Arbeitgeber auch um das Wohlergehen seiner Mitarbeiter sorgt, solche Entscheidungen sind privat und sollten es auch bleiben. Oder würdest Du es fair finden, wenn Dein Kollege mit denselben Aufgaben und derselben Erfahrung doppelt so viel wie Du verdient, nur weil er viele Kinder hat? Egal wie familiär und freundschaftlich der Arbeitgeber ist, am Ende hast Du einen Vertrag mit ihm geschlossen: Du erledigst in einem festgelegten Zeitrahmen klar vereinbarte Aufgaben für den Arbeitgeber und bekommst dafür Dein monatliches Gehalt. Und hoffentlich bald noch mehr davon ;)

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